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Besuchen Sie auch die Seiten "Archiv" und "Geschichten" auf dieser Website, um zu sehen, wie sich die Öffentlichkeit in der Vergangenheit auf persönliche und politische Weise mit dem Werk auseinandergesetzt hat.
Zürcher Theater Spektakel, Switzerland
19 - 27 August 2021
Veranstaltungen
The Stammtisch
19-27 Augusttäglich
Gemeinsam um einen grossen Tisch auf der Landiwiese sitzen und ungezwungen ins Gespräch kommen: Der Stammtisch hat sich als zentraler Treff- und Austauschort des Theater Spektakels etabliert. Die diesjährigen Gäste und Themen stehen im Kontext der Installation «Arrivals + Dapartures» von YARA + DAVINA. Deren interaktive Anzeigetafeln markieren die Rahmung des Lebens – Geburt und Tod. Die Gäste des diesjährigen Stammtischs laden ebenfalls zum Gespräch über Ankommen und Weggehen ein. Und sie regen dazu an, über die sorgfältige Gestaltung der Zeit dazwischen nachzudenken – unserer Umwelt und Nachwelt zuliebe.
Um einen Platz zu reservieren und für weitere Informationen über diese Veranstaltungen besuchen Sie Zürcher Theater Spektakel website.
Death Café
Thursday 19 August20-21hr
Mit Sarah Buchmann
In diesen unsicheren Zeiten – inmitten einer globalen Pandemie und sozialer Isolation – schaffen wir Raum für einen Austausch zum letzten Teil des Lebens: zum Sterben und zum Tod. Ist das Thema Tod ein Tabu? Wie sieht es mit der Sterblichkeit aus? Geben wir unserem eigenen Ableben und dem unserer Liebsten Zeit und Raum, bevor die Realität uns einholt? Wie nehme ich Abschied? Spätestens seit Covid-19 sind auch politische Fragen rund um den Tod in den Vordergrund gerückt. Darüber, und über alles, was uns zum Thema durch Kopf und Herz geht, tauschen wir uns im Death Café aus. Zu Gast sind Sarah Buchmann, Gründerin des Death Café Zürich, sowie Kerstin Schlagenhauf vom Zürcher Bestattungsamt. Das Publikum ist dazu eingeladen, in dieser Runde über das Sterben zu sprechen.
Sprachen: Deutsch, Englisch
No Rescue, But Alarm
Friday 20 August20-21hr
mit Watch the Med Alarmphone
Talk
Jedes Jahr fliehen tausende Menschen über das Mittelmeer nach Europa. Sie lassen ihre Heimat und ihre Familien hinter sich in der Hoffnung, am anderen Ufer Sicherheit und vielleicht eine neue Heimat zu finden. Stattdessen werden sie zu lebensgefährlichen Überfahrten gedrängt und illegalisiert. Einmal auf dem Meer sind sie der Brutalität von Schlepper-Organisationen und Pushbacks durch die Europäischen Staatengemeinschaft überlassen. Wer hilft, wenn ein Boot in Seenot gerät? Das international organisierte Netzwerk Watch the Med Alarmphone nimmt ebensolche Notanrufe entgegen. Die Initiative unterstützt bei der Ortung der Boote und informiert Rettungsorganisationen. Die Personen, welche diese Anrufe entgegennehmen, leben auch in Zürich. Sie berichten am Stammtisch über ihre Arbeit und die Schicksale zwischen Abreise und ungewisser Ankunft.
Sprache: Deutsch
Thinking life and death within and beyond the colonial project and fiction
Samstag 21 August
mit Izabel Barros
Diskussion
«Es braucht keinen Mut zum Sterben, es braucht Mut zum Leben, wie meine Mutter zu sagen pflegte», berichtet Izabel Barros. Die Kolonialität hört nicht auf, den Tod als Lebenserwartung von Individuen und ganzen Gemeinschaften neu einzuschreiben. Noch immer stellt der durch kolonialistische Praktiken herbeigeführte Tod eine reale Lebensbedrohung von Individuen und ganzen Gemeinschaften dar. Die Festung Europa naturalisiert das soziale Aussterben einiger Menschen und Gruppen mit der gleichen «Normalität», mit der sie das Leben derer feiert, die dieser sogenannten Norm entsprechen. Gemeinsam mit Izabel Barros denkt das Publikum über die Konzepte nach, die sich hinter den Worten «Leben» und «Tod» verbergen. Dabei wird versucht, die koloniale Fiktion zu überwinden, um die Ankunft in einer dekolonialen Welt vorzubereiten. Als Historikerin und Aktivistin hinterfragt Izabel Barros bestehende Machtverhältnisse und fördert transdisziplinäre und globale Kooperationen mit einem antikolonialen Ansatz.
Sprachen: Deutsch, Englisch, Portugiesisch
Birth Café
Sunday 22 August16-17hr
mit Pascale Schreibmüller und dem Dachverband Regenbogenfamilien
Das Konzept des «Birth Café» wurde von der britischen Künstlerin und Geburtsaktivistin Laura Godfrey-Isaacs ins Leben gerufen. Dabei versucht sie, durch offene Gespräche über Geburt mehr Verständnis und Respekt für die psychosoziale, kulturelle und körperliche Bedeutung der Geburt für alle zu schaffen. Gespräche dieser Art werden oft als Spezialgebiet angesehen, während die Art und Weise, wie wir geboren werden und wie wir gebären, einen fundamentalen Einfluss auf unser aller Leben hat. Zusammen mit der Hebamme, Aktivistin und Kunsttheoretikerin Pascale Schreibmüller und Mitgliedern des Dachverbands Regenbogenfamilien tauscht sich das Publikum über verschiedene Perspektiven und persönliche Erfahrungen aus. Das Birth Café findet am Sonntagnachmittag mit Tee und Kuchen auf der Landiwiese neben dem Spielplatz statt. Kinder sind herzlich willkommen.
Sprache: Deutsch
Non-Arrival (Transnational Adoptions)
Montag 23 August20-21hr
mit Nicolas Walker und Yara Dulac Gisler
Transnationale Adoptionen sind von zahlreichen komplexen Bedingungen geprägt: Kulturelle, ökonomische, rechtliche und soziale Voraussetzungen zahnen ineinander und prägen die zwischenmenschlichen Beziehungen. Bei den Adoptierten herrscht häufig ein Zustand des konstanten «Nicht-Ankommens» – ob strukturell auferlegt oder als selbstbestimmte Verweigerung. Die Künstler*innen Nicolas Walker und Yara Dulac Gisler haben diesen Zwischenraum intensiv erforscht und zeigen unter anderem mit ihrer Audio-Installation «In Absence Of (Experience Creole), 2021», wie diese seit dem 20. Jahrhundert bestehende Praxis auf Körper wirken kann und welche Strategien des Widerstands diese Körper finden – weit über die Grenzen kolonialer Narrative hinaus.
Sprachen: Deutsch
Freundschaften & Freiheit: Unsere anderen Verluste nennen
Tuesday 24 August14-23hr
Board Takeover
mit Jessica Huber & Michelle Ettlin
Durch den Tag hindurch sind die Öffentlichkeit eingeladen, über all die anderen Dinge nachzudenken, um die wir trauern, unsere kollektiven und persönlichen Verluste in den letzten 18 Monaten.
Bitte verwenden Sie die Abflugbretter, um andere Verluste zu benennen; von den Freundschaften zu den Freiheiten, vom Tanzen in den Diskotheken zum Sozialisieren an den Karaokebars, zum Essen von Fondue communally.. Jessica Huber
Jessica Huber & Michelle Ettlin veranstaltet ‘I Lost**‘ einen Moment der Zweisamkeit und teilt am Abend einfache Rituale der Zärtlichkeit am Stammtisch mit Anja Temperli.
Spiritual Companionship
Mittwoch 25 August
Geburtsvorbereitungskurse, Baby-Shower, Gespräche mit der Hebamme: Auf eine Geburt bereitet man sich vor – die Geburt ist ja ein einschneidender Moment im Leben. Aber wie bereitet man sich auf andere Wendepunkte vor – etwa den Verlust eines Körperteils durch einen Unfall? Wer unterstützt einen, wenn man aufgrund einer Krankheit durch eine schwere Sinnkrise geht? Wer begleitet eine sterbende Person in der letzten Phase ihres Lebens? Konfessionsungebundene, spirituelle Begleitung ist in der Schweiz wenig verbreitet, obwohl die Nachfrage durchaus existiert. Géraldine Chollet ist Tänzerin und Choreografin – und absolviert eine Ausbildung zur spirituellen Begleiterin. Welche Erfahrungen macht sie dabei und wie stehen ihre Berufe in Beziehung zueinander? An diesem Stammtisch gibt sie Einblicke in ihre Arbeit.
Sprachen: Englisch, Französisch
Rebellion gegen das Aussterben
Donnerstag 26 August20-21hr
mit Extinction Rebellion
Die Vorstellung, dass sich unsere Gesellschaft stetig zum Besseren weiterentwickelt, bleibt unbelegt. Es gab auf der Erde schon fünf sogenannte Massensterben, bei der ein Grossteil aller Lebewesen ausgestorben ist. Das sechste Massensterben hat wahrscheinlich bereits eingesetzt. Womöglich ist der Homo sapiens das erste Lebewesen auf der Erde, das bewusst seinem eigenen Aussterben und dem vieler anderer Lebewesen entgegensieht. Die Aktivist*innen von Extinction Rebellion versuchen, das Ausmass der aktuellen klimatischen und ökologischen Vorgänge einer breiten Bevölkerung bewusst zu machen und durch mehr demokratische Mitbestimmung einen Wandel einzuleiten.
Sprachen: Deutsch
Vacuum between Arrival and Rejection
Freitag 27 August20-21hr
mit Hanna Gerig (Solinetz)
Schutzsuchende Menschen, die in der Schweiz Asyl beantragen, werden für die Dauer des entsprechenden Verfahrens in einem Bundesasylzentrum (BAZ) untergebracht. Im Kanton Zürich gibt es zwei solche Zentren: eines mit Verfahrensfunktion in der Stadt Zürich und eines ohne Verfahrensfunktion in Embrach. In letzterem leben diejenigen Personen, deren Asylantrag abgelehnt wurde. Sie leben abgeschottet von der Aussenwelt, unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen und bereiten sich auf die Ausreise aus einem Land vor, in dem sie nicht willkommen sind. Zu Gast an diesem Stammtisch ist Hanna Gerig vom Solinetz. Die Organisation setzt sich für die Rechte von schutzsuchenden Menschen in der Schweiz ein, so auch für das Besuchsrecht von Bewohner*innen der Bundesasylzentren. Wie möchten wir Menschen begegnen, denen in der Schweiz kein Recht auf Schutz gewährt wird?
Sprachen: Deutsch